Die Ferrari Challenge |
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Die Gründung Die Voraussetzungen Die Betreuung |
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Die Gründung
1993 wurde mit der Ferrari Challenge erstmals in der Firmengeschichte ein Markenpokal ins Leben gerufen. Für viele Besitzer war es seit jeher ein Traum einmal ein Rennen mit einem Ferrari zu bestreiten. Die Challenge sollte nun die Möglichkeit bieten, diesen Traum unter Schirmherrschaft der Scuderia Wirklichkeit werden zu lassen. Identische Fahrzeuge und damit Kämpfe auf höchstem sportlichem Niveau kennzeichneten fortwärend die Ferrari Challenge. Im ersten Jahr wurden eine europäische und eine eigene italienische Serie ausgetragen, bereits im zweiten Jahr kamen die Challenge in den USA hinzu. Außerdem mussten aufgrund der hohen Nachfrage die europäische Serie in zwei Serien unterteilt werden. 1995 sind die Japanische Challenge, 1996 auch die Pacific-Serie hinzugekommen. Am Ende jeder Saison kommen als Höhepunkt die Teilnehmer aus allen Serien nach Mugello oder Pergusa zum Finale.
Die Vorraussetzungen zur Zulassung in dieser Rennserie ist der verbriefte Besitz eines Ferrari sowie ein enger Kontakt zwischen Fahrer und Händler, da die Einschreibung in die Rennserie erst über den Händler erfolgen kann. Viele Teilnehmer der Challenge haben bereits vor Eintritt schon Erfahrungen als Rennfahrer gesammelt, es wird daher trotz der wertvollen Fahrzeuge hart gekämpft.
Da bei der Challenge, wie bei anderen Rennserien auch, hohe Kosten bei den Teilnehmern und Betreibern entstehen, mussten Partner gefunden werden. Bereits zu Beginn der Challenge 1993 konnte Ferrari 3 tatkräftige Partner finden. So stellte Pirelli bis vor kurzem Reifen und Service kostenfrei zur Verfügung, nun gegen eine geringe Pauschale. Die Felgen lieferte zunächst Speedline und seit 2000 mit Einführung des 360 Challenge BBS zu sehr geringen Preisen. Agip lieferte bis zum Auslauf des Vertrages Treibstoff und Schmiermittel, danach übernahm Shell diesen Service für alle Teilnehmer kostenfrei.
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Die Autos |
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Die ersten Challengerennen wurden mit dem Ferrari 348TB bestritten, der jedoch nicht mehr zu 100 Prozent dem regulären Serienfahrzeug entsprach. Jeder Ferrari ist zwar für eine sportliche Fahrweise ausgelegt, durch dem Einsatz im Rennen stiegen jedoch die Anforderungen an das Fahrzeug. Daher wurden vor Beginn der Challenge im Herbst 1992 einige Änderungen für den F 348TB entwickelt, wodurch aber nicht die Strassenzulassung erlischen sollte. Ein großer Teil der Änderungen bezog sich auf die Sicherheitsausstattung des Fahrzeugs.
Ein Sicherheitskäfig, Vierpunksgurte, ein Feuerlöscher, eine Abschleppvorrichtung sowie ein externer Stromkreisunterbrecher wurden installiert. Die Umbauten mussten stets mit original Ersatzteilen vorgenommen werden, die Ferrari zur Verfügung stellten. Aus diesem Programm konnten auch eine andere Getriebeübersetzung sowie eine veränderte Achsgeometrie und spezielle Pedalerie und Challengesitze gewählt werden. Ein großes Tabu war das Tunen des Motors sowie das Ausserkraftsetzen des Kats, einige Funktionen wie Klimaanlage oder ABS durften jedoch außer Betrieb gesetzt werden. Zudem musste der fertige Challengewagen 1360 Kg auf die Wage bringen. Im Herbst 1993 wurde der modifizierte 348 vorgestellt, der 348GTB. Er verfügte damit von Haus aus z.B. über 20PS mehr. Damit die 'alten' 348 nicht benachteiligt waren, wurde mit einem Motorenkit nachgerüstet. | |||||||||||||||||||||||||
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Im Sommer 1994 wurde der F 355 vorgestellt, im Herbst des selben Jahres auch die Challengeversion. Die für die Challenge vorgesehenen 355 wiesen nun bereits ab Werk vorgeferigte Halterungspunkte für den Käfig, sowie leichtere Stoßfänger auf. Die notwendigen Extras wie den Käfig sowie Gurte, Feuerlöscher und Abschleppvorrichtung etc. mussten jedoch noch nachgerüstet werden. Um die Chancengleichheit sicherzustellen, wurden der Motor sowie die Dämpfer verplombt, da es in den ersten Jahren zu einigen Verstößen gegen die Regeln gekommen war (Motor & Dämpfertuning war tabu). Eine weitere wichtige Neuerung am 355 Challenge waren die große Brembobremsanlage, die von nun an Serienmäßig und wesentlich standhafter als die 'normale' Serienanlage war (verwendet wurde sie schon im 348 competizione). Diese Neuerung zog jedoch eine weitere Änderung mit sich. Es mussten größere Felgen verwendet werden, nun mit 18". Auch eine neue Sportauspuffanlage war nun Serienmäßig. Jedoch erlosch durch diese Neuerungen die ABE, die Fahrzeuge durften also nicht mehr auf öffentlichen Straßen bewegt werden. Der 348 wurde Ende 1995 aus der Europäischen und ein Jahr später auch aus den anderen Serien verbannt.
Bis 1997 änderte sich nur wenig, dann jedoch wurde der Heckspoiler für den 355 Challenge vorgestellt. Er sollte die Straßenlage des 355 um einiges verbessern. Der 1998 eingeführte Challenge(auch Evoluzione genannt) war ab Werk nun bereits rennfertig und konnte später nicht mehr auf Straßenbetrieb umgebaut werden. Es war von nun an auch nicht mehr möglich die Serienfahrzeuge auf Rennbetrieb umzurüsten. Die Neuerungen im Evoluzione waren von großem Ausmaß. Erkennbar ist er an fehlenden Scheinwerfern, wodurch 15kg eingespart wurden. Das Sicherheitskonzept wurde auch überarbeitet, ein verstärkter Überrollkäfig mit Seitenaufprallschutz und eine automatischen Feuerlöschanlage (auch vom Armaturenbrett aus mittels Knopfdruck zu aktivieren) waren das Resultat. Eine weitere technische Verbesserungen war ein großer Ölkühler an der vorderen linken Frontschürze um das Geriebe bei Rennbetrieb zu schonen. Der Öl-Wasser-Wärmetauscher im V zwischen den beiden Zylinderreihen des 3,5-Liter- Achtzylinders wurde durch ein Verbindungsrohr ersetzt. Ein T-Stück in der Auspuffanlage fungierte wie eine Art Überdruckventil, das bei Drehzahlen über 3500/min die Auspuffgase an den Abgaskatalysatoren vorbei direkt in den Endschalldämpfer lenkte. Ex-Ferrari-F1-Testfahrer und Alfa STW-Pilot Nicola Larini, der sich um die Feinabstimmung des "Evoluzione" kümmerte, erreichte damit in Mugello fast anderthalb Sekunden schnellere Rundenzeiten als im 97er 355 Challenge. |
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Der im Juli 1999 von Michael Schumacher im Rahmen der Racingdays auf dem Nürburgring vorgestellte 360 Challenge war direkt für den Renneinsatz ausgelegt und damit wesentlich kompromissloser als die bisherigen Challengewagen. Er wird seit Beginn der Saison 2000 eingesetzt. Ganze 1170kg und damit 150kg weniger als der 355 Challenge bringt der neue Challengerenner auf die Wage. Dies kommt zustande durch die neue Space-Frame-Technik, einen Vollaluminiumaufbau, der sehr leicht ist und zudem die Steifigkeit erhöhte. Weiteres Gewicht wurde durch ein radikal ausgeräumtes Cockpit, Plexiglas-Scheiben und den Verzichts auf alle unnötigen Zusatz-Aggregate erreicht. Hinzu kam das für den Renneinsatz benötigte Zubehör, eine Brembo-Rennbremsanlage unter 18" BBS-Leichtmetallfelgen, eine Schnelltankanlage mit Sicherheitstank, eine automatische Feuerlöschanlage und ein einzelner Racing-Sitz im Überrollkäfig.
Im Cockpit ist ein volldigitales Instrumentenpanel integriert, um interaktive Datenabfrage z.B. der Telemetrie zu ermöglichen. Das neue sequenzielle, elektrohydraulisch geschalteten "F1"-Getriebe ist mit aktiver Radaufhängungen und "Fly-by-wire"- Gaspedal ausgestattet. Die aerodynamisch ausgefeilte Grundform von Pininfarina bringt einen verkleideten Unterboden und Diffusor am Heck mit sich, wodurch so viel Anpressdruck erreicht wird, dass ein Heckflügel überflüssig ist. Mit der neuen Saison 2003 treten folgende Änderungen in Kraft: Die Rennen werden nicht wie früher in 2 Klassen gewertet (Gentlemen oder Profis), sondern in eigenen Rennen ausgetragen - getrennt in Ferrari Challenge Trofeo Shell (Einsteiger) und Ferrari Challenge Trofeo Pirelli (Profis). |
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